Siegwetten sind einfach gesagt Wetten, bei denen der Sieger getippt werden muss. Erfunden wurden sie beim Pferderennen. Die Wetter entscheiden sich für ihren Favoriten, wetten diesen und bekommen im Erfolgsfall eine Auszahlung. Siegt ein Favorit, ist die Quote geringer, als wenn ein Außenseiter im Ziel vorne ist. Im Bereich der Sportwetten weiß ein Wetter im Allgemeinen für welche Quote er seine Siegwette abschließen kann. Liegt die Vorabquote beispielsweise für eine Mannschaft in einem Fußballspiel bei 2.2, wird er für jeden Euro Einsatz 2.20 Euro bekommen. Bei 3.5 sind es 3.50 Euro und bei beispielsweise 5.7 genau 5.70 Euro. Eine Bezeichnung für diese Quotenvorgaben ist der Begriff Festkurswette. Viele Wettanbieter bieten Bonuszahlungen auf Siegwetten an, um diese interessanter zu machen. Bei einer einzigen Wette auf ein Fußballspiel, ist nur das Ergebnis wichtig, und die Wette kann in der Regel entweder gewinnen oder verlieren. Im so genannten Asian Handicap gibt es andere Möglichkeiten, aber die sollen an dieser Stelle nicht besprochen werden. Siegwetten sind in der Gegenwart in der Regel für fast jedes Fußballspiel verfügbar und auch für jede andere Sportart.
Vor allem im Bereich der Pferdewetten werden die Quoten häufig für zehn Euro Einsatz angeben anstatt für einen. Das Prinzip ist natürlich das gleiche. Doch auch in diesem Sport gibt es die beschriebene Möglichkeit der Festkurswetten, jedoch nur bei Buchmachern. Normalerweise ändern sich die Quoten beständig. Wenn vor dem Start am Totalisator eine große Summe auf Pferd X eingesetzt wird, sinkt augenblicklich die Eventualquote auf dieses Pferd. Die Auszahlung erfolgt in genau der Höhe, die beim Öffnen der Startmaschine angezeigt wird. Besonders wenn große Außenseiter gewinnen, lohnt sich die Totalisatorwette mehr als die Festkurswette, weil bei dieser Außenseiter selten so hoch wie am offiziellen Wettmarkt eingeschätzt werden.
Dies ist auch ein kleiner Vorteil der Pferdewette gegenüber den Sportwetten. Die Chancen sind breiter verteilt. Siegt ein namhafter Fußballverein wie zum Beispiel der FC Bayern München oder Real Madrid, wird es niemals hohe Quoten geben. Bereits Tage vor dem Spiel kann ein Wetter ahnen, dass die Gewinnmargen eher gering ausfallen werden, zumindest bei der Siegwette. Bei anderen Mannschaftssportarten ist es ähnlich. Etwas lohnender ist es bei Einzelsportlern, die gegeneinander einen Wettbewerb bestreiten. Beispiele sind Skispringen, Leichtathletik oder auch Formel 1. Sowohl für ein einzelnes Rennen als auch für die Weltmeisterschaft können die Wetter ihren Tipp abgeben. Siegt ein Favorit wie Sebastian Vettel ist der Gewinn geringer, als wenn ein anderer, unbekannterer Fahrer seine Stoßstange am Ende vorne hat. Bei den Wettanbietern können die Wetter die möglichen Quoten vorab sehen und miteinander vergleichen.
Siegwetten werden häufig im Verbund mit anderen Wettarten angeboten. Diese so genannten Each Way Wetten sind eigentlich zwei Gewinnmöglichkeiten: eine für den Sieg und eine für eine Platzierung. Sie werden als zwei Einsätze gezählt. Beim Fußball werden in der Regel pro Halbzeit die Quoten abgerechnet oder auch für mehrere Spiele. Der Zweck einer Each Way Wette ist meist die Deckung des Einsatzes, für den Fall, dass ein Wetter mit seiner Siegwette doch nicht recht hat. Falls der Tipp nicht gewinnt, besteht so die Möglichkeit, eventuelle Verluste gering zu halten. Als Sieg/Platz wird diese Wettoption vor allem im Bereich der Pferdewetten häufig genutzt.