Was ist eine Asian-Wette?
Die sogenannte Asian-Wette ist im deutschsprachigen Raum die umgangssprachliche Bezeichnung für die, aus dem Englischen stammende Bezeichnung „Asian Handicap“, kurz auch „AHC“ genannt. Das Wetten mit einem zuvor festgesetzten Handicap ist bei asiatischen Wettbüros schon lange Bestandteil des Wettangebots. In den vergangenen Jahren setzte sich diese Wettart auch im europäischen und nordamerikanischen Raum durch und wird mittlerweile auch durch Buchmacher in Europa standardmäßig angeboten. Dass die Asian-Wette auch hierzulande immer mehr an Beliebtheit hinzugewonnen hat, liegt vor allem daran, dass sie die Möglichkeit eröffnet, die Karten für einen möglichen Spielausgang neu zu mischen und macht das Setzen auf einen Außenseiter somit lukrativer.
Wie funktioniert eine Asian-Wette?
Asian-Wetten ermöglichen neben dem normalen Spielverlauf zusätzliche Optionen für eine Wette, bei denen man ein vordefiniertes Ergebnis für den Spielausgang festlegen kann. Wettet man gegen einen klaren Favoriten, hat man hier die Möglichkeit ihm ein Handicap zu verpassen und der Außenseitermannschaft einen bestimmten Vorsprung zu geben. Die in Europa am weitesten verbreitete Form dieser Wettart ist das sogenannte „HC 0:1“. Hier erhält die Außenseitermannschaft ein Tor Vorsprung, das nach Ende des Spiels zu dem Gesamtergebnis hinzuaddiert wird. Endet der Spielverlauf zwischen beispielsweise FC Bayern München und Werder Bremen mit einem 1:1 oder 2:2, wird bei einer HC-0:1-Wette ein Tor für Werder Bremen hinzuaddiert und die Wette anschließend mit 2:3 für Werder Bremen ausgewertet. Setzte man bei der Asian-Wette also auf Werder Bremen, gilt die Wette als gewonnen, obwohl das Spiel in Wirklichkeit mit einem Unentschieden ausging. Ebenso lässt sich die Asian-Wette aber auch auf einen klaren Favoriten anwenden. Geht man beispielsweise davon aus, dass der Favorit das Spiel mit einem deutlichen Torvorsprung für sich entscheiden wird, rentiert sich eine Asian-Wette auf den Favoriten viel eher als das bloße Setzen auf den Sieg der Mannschaft.
Grund dafür ist, dass die Quoten bei deutlichen Favoriten sehr gering ausfallen und man somit keinen großen Gewinn einstreichen kann, die Quoten auf einen Sieg der Mannschaft mit Handicap sind dagegen wesentlich höher. In diesem Beispiel müsste das Ergebnis zwischen FC Bayern München und Werder Bremen mindestens 2:0 für den FCB ausfallen. Bei hinzuaddiertem Handicap-Tor für Werder Bremen wäre das Ergebnis immer noch 2:1 und die Wette somit gewonnen. Natürlich lässt sich auf diese Weise genau so gut auch auf ein Unentschieden tippen. Dies eignet sich dann, wenn man davon ausgeht, dass die Mannschaft, gegen die man setzt, mit nur einem Tor Vorsprung gewinnen wird. Tippt man eine Asian-Wette mit einem Handicap von 0:1 auf Unentschieden und das Spiel, geht 1:0 aus, wird die Wette nach hinzuaddiertem Tor als 1:1 und damit als Unentschieden ausgewertet, obwohl in Wirklichkeit die Heimmannschaft das Spiel mit einem 1:0 gewonnen hat.
Je nach Unterschied zwischen den antretenden Mannschaften in einem Match können auch Asian-Wetten mit einem Handicap von 0:2 oder höher sinnvoll sein. Gerade bei Sportarten, bei denen wesentlich mehr Tore oder Punkte erzielt werden als beim Fußball, ist dies in der Regel der Fall. Eine weitere Form der Asian-Wette ist auch das Setzen auf ein Handicap von 0:0,5. Hierbei wird der Auswärtsmannschaft ein halbes Tor Vorsprung gegeben. Das Prinzip bei dieser Wette ist, dass es bei der Auswertung der Wette in keinem Fall zu einem Unentschieden kommen kann, weshalb man sich mit dieser Form von Wetten oft gegen ein unerwartetes Unentschieden absichert. Geht das Spiel also beispielsweise 2:2 unentschieden aus, erhält die Auswärtsmannschaft noch ein halbes Tor hinzuaddiert und wird bei der Wette somit als Sieger gewertet.