Er zählt zu den bekanntesten Vereinen Deutschlands, ist mit einer reich gefüllten Titelsammlung gesegnet und war über viele Jahrzehnte eng mit der Bundesliga verbunden. Auch manchen Skandal konnte der 1. FC Köln dabei nicht vermeiden. Die Realität sieht bei den Rheinländern aber eher trist aus und hat nur noch wenig mit dem einstigen Vorzeigeklub gemein.
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Gründung und Anfangsjahre
Obwohl der FC als Traditionsverein bezeichnet wird, ist seine Historie im Gegensatz zu anderen Klubs nicht allzu lang. Erst im Februar 1948 kam es zur Fusion des Kölner BC mit Sülz 07. Diese war nötig geworden, da es allen Beteiligten nicht recht sein konnte, wie sich die unterschiedlichen Vereine Kölns gegenseitig im Wege standen. Es sollte folglich ein neues Zugpferd entstehen, das die geballte Kraft der Region zu repräsentieren wusste. Insbesondere der Funktionär Franz Kremer war es, der die Geschicke so lenkte, dass ein gänzlich neuer Verein aus der Taufe gehoben wurde. Kremer sollte auch in den kommenden Jahren am Aufschwung beteiligt sein.
Aus dem Nichts zur Meisterschaft
So verwundert es nicht, dass der geschäftstüchtige und weitblickende Präsident auch schnell die Frage an Spieler und Funktionäre stellte: „Wollen Sie mit mir Deutscher Meister werden?“ Das wirkte zwar etwas optimistisch für den neu gegründeten FC, sollte sich aber bewahrheiten. So rangierte der Verein in seinen ersten Jahren stets relativ weit oben in den westdeutschen Ligen, konnte sich gerade in den 50er und beginnenden 60er Jahren diverse Pokale sowie Vizemeisterschaften sichern und bekam 1962 auch Grund zum Jubeln: Der erste Meistertitel wurde errungen. Nur ein Jahr später sollten die Kölner zudem als Gründungsmitglied die Bundesliga anführen und erstmals die heiß begehrte Schale gewinnen.
Die dominante Rolle des Vereins
Speziell in den 60er Jahren nahm der FC eine Vorherrschaft ein, wie sie heute lediglich von Bayern München bekannt ist. Nicht nur sportlich galt man als stärkste Kraft der noch jungen Bundesliga. Vielmehr setzte man Maßstäbe. So etwa bei der eigenen Vermarktung, dem Aufbau eines Vereinsheims, den Strukturen im Klub oder dem Generieren wirtschaftlicher Möglichkeiten, insbesondere durch das Zusammenspiel mit Medien und Sponsoren. Köln war in den 60er Jahren so etwas wie der Hausherr der Liga. Stilecht ließ man die seidenen Trikots in Paris bei Christian Dior anfertigen und unterstrich auf diese Weise einmal mehr, wie weit man den anderen Vereinen zu jener Zeit entrückt war.
Aufschwung zum Topteam
Je weiter die Bundesligageschichte voranlief, desto mehr Teams brachten sich gegenüber dem FC in Stellung. Die Zahl der Konkurrenten wuchs, Mönchengladbach, Hamburg und München prägten ebenso wie Köln eine Ära. Den Rheinländern war die Vormachstellung somit ab Ende der 60er Jahre vorerst genommen, sollte sich aber noch einmal einstellen. Die ausgehenden 70er sowie die beginnenden 80er Jahre erlebten eine Rückkehr der glanzvollen Zeiten. Mit Spielern wie Flohe, Overath, Schumacher und Müller sowie Trainern wie Weisweiler und Heddergott wurden zu jener Zeit eine Meisterschaft (1978) sowie drei Pokalsiege (1977, 1978 und 1983) gefeiert. Diese sollten bis heute aber auch die letzten Erfolge bleiben. International stand der FC 1986 zwar noch im Endspiel des UEFA-Cups, ging dabei aber leer aus.
Der Niedergang des Vereins
Mitte bis Ende der 80er Jahre kam es zu diversen Umbrüchen. Mit Christoph Daum übernahm ein ebenso junger wie heißblütiger Trainer das Zepter und führte den FC erneut in die Spitze der Liga, ohne jedoch weitere Titel sammeln zu können. Als Daum 1990 entlassen wurde – die genauen Gründe dafür sind bis heute unklar –, endete für die Rheinländer die lange und erfolgreiche Tradition. Zwar konnten sie sich noch einige Male für die internationalen Wettbewerbe qualifizieren. Zu hohe Ausgaben, häufige Trainerwechsel, eine gänzlich falsch gelagerte Vereinspolitik und weitere Missstände sorgten dafür, dass sich Köln als zu schwach für die erste und zu stark für die zweite Liga erwies.
Gegenwart und Perspektive
Aktuell müht sich der Klub, neue Wege zu beschreiten, die angehäuften Schulden abzubauen und damit künftig wieder konkurrenzfähig zu werden. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Insbesondere die hohe Erwartungshaltung der Fans erweist sich dabei als schwierig. Dennoch ist der 1. FC Köln ein Kind der Bundesliga und sollte es zumindest mittelfristig schaffen, sich erneut im Oberhaus zu etablieren. Erst damit wäre der Grundstein gelegt, um auch in einigen Jahren wieder eine ernsthafte Rolle im deutschen Fußball spielen zu können. Die einstige Vormachtstellung scheint aber auf ewig verloren worden zu sein.